Von der LAG zum Fachverband

Von der LAG Multimedia zum Fachverband für Medienbildung

Das Jahr der Vereinsgründung 1997 war geprägt von einer digitalen Aufbruchsstimmung. „Multimedia“ wurde zu einem Sammelbegriff für die rasante Entwicklung digitaler Angebote und digitaler Medien. Den Vereinsgründer*innen war es vor allem wichtig, die Dynamik und Bedeutung neuer Technologien für die Jugendarbeit herauszustellen.

Im Jahr 2013 – 16 Jahre nach der Vereingründung – beschloss der Verband eine Namensänderung. Der Begriff „Multimedia“ war aus der Zeit gefallen, durch andere Begriffe ersetzt und der digitale Raum hat sich seit 1997 rasant weiterentwickelt. Eindrücklich zeigt dies ein Vergleich der Internetnutzung der Weltbevölkerung.

Nicht mehr die Frage, ob und warum, sondern wie wir den digitalen Raum nutzen und pädagogisch begleiten, stand fortan im Mittelpunkt. Der Verband hat sich mit dem Schritt der Umbenennung in Landesfachverband Medienbildung Brandenburg e.V. auf seine eigentliche Arbeit fokussiert: das Reflektieren, Analysieren und Gestalten von (digitalen) Medien anregen und deren Nutzung kritisch begleiten. Dazu wurden bereits unter seinem alten Namen zahlreiche Projekte und Maßnahmen initiiert.

Einher ging die Umbenennung mit einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Begriff der Medienbildung. Dabei orientiert sich der lmb e.V. an den theoretischen Grundlagen von Prof. Dr. Benjamin Jörrisen:

„Medienbildung in fünf Sätzen

  1. Medienbildung ist Bildung in einer von Medien durchzogenen – “mediatisierten” – Welt.
  2. Medienbildung ist daher nicht nur Bildung über Medien (Medienkompetenz) und nicht nur Bildung mit Medien (e-learning).
  3. “Bildung” meint nicht nur Lernen, auch nicht Ausbildung, pädagogische Vermittlung oder altbürgerliche “Gebildetheit”, sondern: Bildung bezeichnet Veränderungen in der Weise, wie Individuen die Welt (und sich selbst) sehen und wahrnehmen – und zwar so, dass sie in einer immer komplexeren Welt mit immer weniger vorhersehbaren Biographien und Karrieren zurechtkommen, Orientierung gewinnen und sich zu dieser Welt kritisch-partizipativ verhalten.
  4. Medien bestimmen wesentlich die Strukturen von Weltsichten, sowohl auf kultureller Ebene wie auch auf invididueller Ebene: Orale Kulturen, Schrift- und Buchkulturen, visuelle Kulturen und digital vernetzte Kulturen bringen jeweils unterschiedliche Möglichkeiten der Artikulation (des Denkens, des Ausdrucks, der Kommunikation, der Wissenschaften, der Künste) hervor.
  5. Medienbildung ist also der Name für dafür, dass die Welt- und Selbstverhältnisse von Menschen mit medial geprägten (oder konstituierten) kulturellen Welten entstehen, dass sie sich mit ihnen verändern – und vor allem auch dafür, dass Bildungsprozesse Neues hervorbringen können: neue Artikulationsformen, neue kulturelle/individuelle Sichtweisen und nicht zuletzt neue mediale Strukturen.“

Ansprechpartner*innen

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Dr. Florian Kerkau

Geschäftsführer

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