Nachlese zur zweiten medienpädagogischen Werkstatt im Landkreis Oberhavel

Für die zweite Werkstatt im Landkreis Oberhavel war der lmb am 06. März 2024 im DRK-Jugendclub in Oranienburg mit dem Thema Videoprojekte in der Jugendarbeit zu Besuch.

Auch an diesem Tag stellte die Projektleiterin des Projekts jumblrJIM Isgard Walla den lmb und das Projekt vor und brachte Nutzungsgewohnheiten, Erfahrungen und Einstellungen zum Thema in der Gruppe der Kinder- und Jugend(sozial-)arbeiter*innen in Erfahrung. Während YouTube als Quelle informellen Lernens längst zum beruflichen und privaten Alltag gehört, nutzen die wenigsten TikTok. Trotzdem betrachten die meisten das Videoportal als zentral, um ihre Zielgruppen zu erreichen und befürworten die Bespielung eines eigenen Kanals für die Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit. Angesichts des Superwahljahres 2024 wurde diskutiert, ob Parteien TikTok in der politischen Kommunikation nutzen sollten und welche Auswirkungen die Kommunikationslogik sozialer Medien auf die politische Debatte hat.

Im anschließenden Austausch über die Rolle pädagogischer Fachkräfte in der Begleitung von Medienbildungsprozessen von Kindern und Jugendlichen wurden verschiedene Aspekte angesprochen. Hier einige paraphrasierte O-Töne:

Die eigene Auseinandersetzung mit Medien(-technologien) hilft dabei Ängsten und Überforderungen angesichts der rasanten technologischen Entwicklungen zu begegnen.

Medien sollten als Werkzeug betrachtet werden, die aktiv für verschiedene Zwecke genutzt werden können.

Die Entwicklung künstlicher Intelligenz beschert uns erneut einen Paradigmenwechsel. Nicht nur die aktive Suche nach Informationen im Netz wird abgelöst durch ein vermeintlich maßgeschneidertes Informationsangebot, auch die Erstellung von Inhalten können künstliche Intelligenzen übernehmen.

Chat GPT verändert nicht die Entwicklungspsychologie. Zentrale Aufgaben von Pädagog*innen wie Wertevermittlung und Begleitung von Entwicklungsaufgaben bleiben.

Im zweiten Teil der medienpädagogischen Werkstatt ging es um die praktische Auseinandersetzung mit dem Thema Video. Kristin Ehlert, freiberufliche Medienpädagogin, sprach in ihrem Input über die Chancen der Videoarbeit für Jugendliche ihre eigenen Themen zu setzen. Sie ermutigte das Publikum sich auf ihre pädagogische Expertise zu verlassen und das technische Know How, das Kinder und Jugendliche meist mitbringen, einzubinden. Im Anschluss sind an vier Stationen mit einfachen Mitteln in kürzester Zeit Trickfilme entstanden. Die Technik steuerte der lmb mit seinen Medienboxen bei.

Zum krönenden Abschluss wurden die Filme im Plenum gezeigt und gefeiert und über die Umsetzung des Gelernten in der eigenen Arbeit reflektiert.

 

Die Medienpädagogische Werkstatt wurde durchgeführt im Rahmen des Bildungsprogramms jumblrJIM – Jugendmedienbildung im ländlichen Raum in Kooperation mit Kreisjugendring Oberhavel e.V.

18. März 2024