Mit großer Dynamik nimmt Künstliche Intelligenz (KI) Einzug in viele Bereiche unseres Lebens. Im Bildungsbereich gilt es wie so oft abzuwägen, welche Risiken und Chancen neue Technologien bringen und wie sich diese auf den Bildungsprozess von Menschen und das gesellschaftliche Leben auswirken. Welchen Einfluss KI auf die digitale Transformation der Gesellschaft nimmt, lässt sich kaum voraussagen, außer dass sich dieser Prozess derzeit schnell vollzieht. Ethische Fragestellungen im Einsatz von KI reißen nicht ab und die Fragen nach Rechtssicherheit im Umgang mit KI sind in zukünftigen Debatten mitzudenken.
KI ist in der Forschung ein breit gefasster Begriff
Er inkludiert oft maschinelles Lernen ebenso wie neuronale Netze, Chatbots oder Robotik. (Vgl. Demokratie und Künstliche Intelligenz (Prof. Dr. Jeanette Hofmann) – Digitales Deutschland, (jff.de)). In der Entwicklungslinie von Industrialisierung und Digitalisierung ist herauszustellen, dass KI weit mehr kann, als Prozesse zu vereinfachen oder zu optimieren. KI drängt immer weiter in den Bereich der hochqualifizierten Wissensarbeit und in den Medienmarkt. (Vgl. KI: The Next Level. Die transformative Wucht des Megatrends „Künstliche Intelligenz“, (feri-institut.de)).
Im Alltag stoßen Anwender*innen eher auf „Schwache KI“, wie Sprachassistenten. Oder nutzen Bild generierende und Text generierende KI. Diese kreieren Werke, die wenig kreativ oder gewissenhaft zu sein scheinen, sondern auf Grundlage einer Datenbasis und dem Wahrscheinlichkeitsprinzip Pixel oder Buchstaben und Wortgruppen zusammensetzen.
Texte, Bilder, Audio und Film, alles kann mithilfe von KI erzeugt oder „gepromptet“ werden. Ideen, Narrative und Visionen erhalten neue Ausdrucksformen. In der kreativen Jugendarbeit lassen sich so Utopien und Ideen in eine Form gießen. Bilder erzeugen, die die eigene Lebenswelt repräsentieren, Diversität abbilden und fern von Klischees sind. Gleichzeitig wird es für das menschliche Auge und Ohr immer schwerer zu erkennen, ob ein Bild oder ein Sound künstlich erzeugt oder aus dem Leben gegriffen ist. Stereotype Darstellungen und Algorithmen bedingte Filterblasen in Sozialen Media erschweren den Blick auf vielfältige Lebensformen. Denn dieser Bilderstrom bildet selten DIE Gesellschaft ab, sondern nur einen Teil einer Gesellschaft. Und echte Deep Fakes zielen oft auf die Destabilisierung demokratischer Grundordnungen ab.
Somit ist Informationsgewinnung und Informationsverarbeitung mithilfe von KI ein wichtiges Thema in der Medienbildung. In der Bildungsarbeit kann KI auch als Hilfsmittel für die pädagogische Arbeit eingesetzt werden. Im pädagogischen Einsatz sollte KI allerdings nicht dem Selbstzweck dienen, sondern als pädagogisches Mittel eingesetzt werden, um Bildungsprozesse in Gang zu setzen oder Lernerfolge zu unterstützen. Das heißt, Pädagog*innen als auch Schüler*innen erlangen vor allem Interaktionskompetenz, wenn sie sich mit KI-Themen befassen. So lassen sich beispielsweise Bilder als auch Texte entlarven, die von KI „halluziniert“ wurden.
Literatur- und Linkempfehlungen
Achtung Kennzeichnungspflicht – EU verabschiedet erstes KI-Gesetz weltweit | Bundesregierung
Lernplattform und Selbstlernkurse – KI-Campus
KI in der Schule | Künstliche Intelligenz | bpb.de
Einblicke aus der Forschung – Künstliche Intelligenz – Digitales Deutschland. (jff.de)