Wie kann ich soziale Netzwerke, Messenger und andere digitale Tools für meine Jugendarbeit nutzen? Und welche Plattformen sind für welche Ziele die Besten?
Zur Klärung dieser und weiterer Fragen trafen sich am 07.09.2023 im OFFi Bad Freienwalde Fachkräfte aus Schulen und Jugendeinrichtungen aus drei Landkreisen Brandenburgs. Die Werkstatt, ein Angebot vom Imb e.V., war Teil des Bildungsprogramms jumblr – Jugendbildung im ländlichen Raum und fand in Kooperation mit der Stiftung SPI Niederlassung Brandenburg statt.
Bereits zu Beginn der Werkstatt wurde sowohl in der Vorstellungsrunde als auch im darauf folgenden Austausch über Haltungsfragen deutlich, dass soziale Medien in der Jugendarbeit nicht mehr weg zu denken sind. Am meisten werden sie noch genutzt, um für die eigenen Angebote zu werben. Zudem besteht unter vielen Fachkräften ein großes Bedürfnis „ihren Jugendlichen“ und den technologischen Entwicklungen „nicht mehr hinterherlaufen“ zu müssen. Dabei sind die Einrichtungen digital durchaus unterschiedlich aufgestellt sowohl was die Expertise der Pädagog*innen als auch die technische Ausrüstung der Einrichtungen betrifft.
Wie wichtig „Medienbildung, Medienkompetenz und digitale Jugendarbeit“ in der Praxis sind, griff Björn Schreiber (Geschäftsführer des lmb e.V.) in seinem folgenden Impulsvortrag auf. Digitalisierung durchdringt und beeinflusst inzwischen sämtliche Lebensbereiche und wir können, so der Kultur- und Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen, „Digitalisierung als Kulturbruch“ verstehen. Insofern müssen auch sämtliche Kulturtechniken digitaler werden. Dabei kommt der Medienkompetenz eine zentrale Aufgabe zu, um Medien und ihren Einfluss auf Individuum und Gesellschaft kritisch zu hinterfragen und zu verstehen. Aber auch um sie richtig und angemessen nutzen zu können.
Im anschließenden Praxistransfer mit der Medienpädagogin Paula Seemann tauschten sich die Fachkräfte über ihre Erfahrungen, Gebrauch und Ziele verschiedener digitaler Praktiken aus. Eine kurze Befragung unter den Teilnehmenden zeigte, dass Facebook und Instagram den Pädagog*innen am stärksten vertraut ist. Mit diesen Kanälen werden häufig Eltern und Förderer angesprochen. Doch einige Einrichtungen konnten mit Instagram ihre Angebote auch für Jugendliche platzieren und ihren Kanal bei ihnen entsprechend etablieren.
TikTok hingegen wird kaum genutzt. Dies wurde von einigen als Defizit war genommen, da dieser Kanal eher die jüngste Zielgruppe unter 10 Jahren anspricht. Dabei stellt sich aber auch die Frage, inwiefern genügend Kapazitäten unter den Fachkräften vorhanden sind, alle Kanäle regelmäßig zu bespielen und welches Ziel mit den jeweiligen Tools erreicht werden kann.
Wenn Know-How und Kapazitäten jedoch vorhanden sind, so ist mit Hilfe weiterer digitaler Werkzeuge noch viel mehr möglich. Die Mitarbeitenden des OFFi machten zum Beispiel weitgehende positive Erfahrungen mit der App Discord. Diese bietet den Fachkräften und Besucher*innen einen umfassende Möglichkeit, um sich nach Themen geordnet auszutauschen, über verschiedene Kanäle zu chatten, Informationen über Freizeitangebote zu erhalten und vieles mehr.
Grauzone und dauerhaftes Thema unter Pädagog*innen bleibt allerdings das Thema Datenschutz, insbesondere in ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Hier berieten sich Workshop-Leitung und Fachkräfte zu praktischen Möglichkeiten, den Datenschutzbestimmungen in der medienpädagogischen Arbeit Rechnung zu tragen
In Kleingruppen analysierten die Anwesenden daraufhin verschiedene Accounts hinsichtlich ihrer Zielgruppe, Aufmachung und Wirkung und tauschten sich über Verbesserungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel einheitliche Designs wegen Wiedererkennung, aus.
Wie wichtig diese Art des Netzwerkens und Fachaustausches ist, spiegelten die Teilnehmenden auch in der abschließenden Feedbackrunde.
Ihre Ansprechpartner*innen
Isgard Walla
- Tel.: 0331-60 11 88 45
- Mobil: 0159-06 11 93 22
- Mail: walla@medienbildung-brandenburg.de
Candy Jankowski
- Tel.: 0331 - 6011 88 48
- Mobil: 01590 611 9 323
- Mail: jankowski@medienbildung-brandenburg.de