Im Rahmen des jumblrJIM-Projekts haben mehrere Brandenburger Jugendbildungsstätten eine umfangreiche Methodensammlung entwickelt, die die medienpädagogische und demokratiebildende Arbeit mit Jugendlichen unterstützt.
Diese Sammlung ist in vier thematische Module unterteilt:
1. Smart Living
2. Lebensperspektive 2.0
3. Umgang miteinander in einer digitalen Wertegemeinschaft
4. Gaming
Zu jedem dieser Themen wurden spezifische Konzepte für Bildungsveranstaltungen erarbeitet, die die Vermittlung von Medienkompetenz und demokratischen Werten fördern. Die Module sind besonders für drei- oder fünftägige Seminare in Bildungsstätten konzipiert und richten sich vor allem an Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren.
Die Methodensammlung ist flexibel und kann an unterschiedliche Zielgruppen, Altersgruppen und Kontexte angepasst werden. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, den Bedürfnissen verschiedener Gruppen gerecht zu werden und die Inhalte entsprechend der jeweiligen Zielgruppe zu gestalten.
Diese Sammlung stellt ein wertvolles Werkzeug dar, um Jugendliche in der Auseinandersetzung mit digitalen Medien und demokratischen Prinzipien zu unterstützen und ihre kritische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der digitalen Welt zu fördern.
Modulübersicht
Modul 1: Smart Living
Die Welt und die Dinge um uns herum sind von der Digitalisierung stark beeinflusst. Nicht nur Menschen sind untereinander durch das Internet vernetzt, sondern auch unsere verschiedenen technischen Geräte sind mitunter mit dem Netz verbunden und erlauben automatisierte Veränderungen. Im Modul „Smart Living“ soll den Teilnehmenden bewusstwerden, welche Vor- und Nachteile die Verwendung von Smart Devices mit sich bringen und welche Rolle Algorithmen in unserem Alltag spielen können. Sie sollen dabei lernen, wie Programmierung und Technik kreativ und produktiv eingesetzt werden können, um sich selbst und andere bei Problemlösungen zu unterstützen.
Modul 2: Lebensperspektive 2.0
Sowohl im Privaten als auch im Beruflichen hat sich unter anderem durch die Digitalisierung viel verändert. Klassische Familien-, Arbeits- und Lebensmodelle sind mit Ideen von bedingungslosem Grundeinkommen und neuen Berufsperspektiven, wie beispielsweise Influencer*in, aufgebrochen und stellen junge Menschen vor große Herausforderungen: Wo und wie leben und wohnen? Arbeit, Geld oder Freizeit – was ist mir wichtig? Wann und wie gründe ich eine Familie? Wie sieht die aus? Folge ich den Ideen von YouTube-Vorbildern, die ich cool finde oder gehe ich meinen eigenen Weg? Im Modul „Lebensperspektive 2.0“ sollen die verschiedenen klassischen und modernen Lebensperspektiven verglichen sowie sich mittels Simulationen und Szenarien die eigene Identität und Neigung bewusst gemacht und diskutiert werden, was im Leben wirklich wichtig ist.
Modul 3: Umgang miteinander in einer digitalen Wertegemeinschaft
Die digitalisierte Welt hat die Regeln des Miteinanders verändert. Neben Diskriminierung und unhöflichem Verhalten kämpfen wir jetzt auch gegen Fake News, Hate Speech und durch die Medien verbreitete Rollenbilder, die alle auf die Wahrnehmung von Realität ihren Einfluss nehmen. Für das positive Miteinander sollen im Modul „Umgang miteinander in einer digitalen Wertegemeinschaft“ anhand von Beispielen aus der eigenen Lebensrealität digitale Verhaltensregeln zusammengetragen und Tools für den nachhaltigen Einsatz in diesem Bereich erlernt werden, sodass die Teilnehmenden zu digitalen Konfliktlotsen werden, die ihr Wissen als Peers auch an andere weitergeben können, damit sich alle für mehr digitale Zivilcourage einsetzen.
Modul 4: Gaming
Videospiele wurden vor einigen Jahren noch von vielen belächelt, heute jedoch sind sie ein großer Bestandteil des Lebens von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen. Videospiele befinden sich auf Smartphones, Computern und Konsolen und variieren von kleinen Puzzlespielen für unterwegs bis zu eindrucksvollen Spielen mit filmreifer Handlung. Dabei gibt es Spiele, die durch Gewaltdarstellungen, Sexismus und Diskriminierung negative Vorbilder darstellen, während sich Spiele wie Minecraft und Assassin’s Creed Origins (Educational Mode) für Bildungszwecke nutzen lassen. Im Modul „Gaming“ wollen wir behandeln, weshalb Spiele so wichtig sind, was bei ihrem Konsum allerdings zu beachten ist und wie sie sich einsetzen lassen, um Kreativität und Diversität zu fördern.
Kollaborative Weiterentwicklung
Wir haben die Methodensammlung in dem auf Open Source basierendem Webeditor HedgeDoc veröffentlicht. Das Anbieten der Inhalte in einem Online-Tool zur kollaborativen Texterstellung soll es ermöglichen, dass die Methodensammlung gemeinsam ausprobiert und weiterentwickelt werden kann. Neue Ideen und Varianten der vorgestellten Methoden sind herzlich willkommen.
Für alle, die es lieber als PDF mögen, bieten wir die Methodensammlung in diesem Format zum Download an.