Ein medienpädagogischer Fachtag für Fachkräfte der Jugendarbeit aus dem Landkreis Barnim.
Digitale Medien sind in den Lebenswelten junger Menschen allgegenwärtig. Doch wie können wir den Chancen und Herausforderungen, die damit einhergehen begegnen? Wie gehen wir beispielsweise damit um, wenn algorithmische Empfehlungssysteme auf die Meinungsbildung wirken? Wie können wir Künstliche Intelligenz gewinnbringend und gleichzeitig verantwortungsvoll in der Jugendarbeit einsetzen? Was können wir tun, um die Smartphone Nutzung sicherer zu gestalten?
Beim Fachtag „Von Likes zu Lebenswelten – Medien verstehen, Jugend begleiten“ laden wir Fachkräfte aus der Jugendarbeit im Barnim ein, gemeinsam darüber nachzudenken sowie spannende Möglichkeiten zum Einsatz digitaler Medien zu entdecken und auszuprobieren. Außerdem wird es Raum für Austausch und Vernetzung geben. Mit diesem Tag möchten wir Fachkräfte dabei unterstützen, junge Menschen in einer digitalisierten Welt kompetent begleiten zu können.
Am Vormittag starten wir mit folgenden Beiträgen unserer Expert*innen:
- TikTok und Co. – Wie der Algorithmus das Meinungsbild junger Menschen beeinflusst (Patricia Oulehla – Medienwissenschaftlerin)
- KI in der Jugendarbeit – Einsatzmöglichkeiten und Grenzen (Stoyan Radoslavov – JFF – Büro Berlin)
- Sicherer Umgang mit dem Smartphone – Praktische Tipps für den Alltag (Jessica Euler – AKJS)
Am Nachmittag geht es dann in die Praxis und Sie können in folgenden Workshops aktiv werden:
In unserem Praxisworkshop setzen wir uns mit Künstlicher Intelligenz praktisch auseinander. Wir schauen medienpädagogisch auf die potenziellen Chancen und Herausforderungen bei ihrem Einsatz in der Jugendarbeit, erproben aktuelle generative K.I. Tools wie Dall E, Sora, Suno, NotebookLM und ChatGPT und reflektieren gemeinsam über mögliche Einsatzszenarien in der pädagogischen Praxis vor Ort.
Workshopleitung: Stoyan Radoslavov ist medienpädagogischer Referent am JFF-Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis.
Im Workshop „Kreatives Bauen mit Minecraft/Minetest“ wird Minetest – die kostenfreie Alternative zum beliebten Klassiker Minecraft vorgestellt. Anhand von praktischen Beispielen wird gezeigt, wie das Tool ganz konkret im Jugendclub eingesetzt werden kann. Es werden außerdem Erkenntnisse vorgestellt, die im Rahmen der Bachelorarbeit zum Thema gewonnen wurden.
Workshopleitung: Nico Giuffrida ist 22 Jahre alt und studiert derzeit dual im Jugendkulturzentrum KULTI Biesenthal im 7.Semester Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik.
In diesem Workshop können die Teilnehmer*innen „Making erleben“ und erhalten einen praxisnahen Einblick in die Welt des digitalen Fabrizierens. Am Beispiel des Snapmaker Artisan werden die drei Grundpfeiler 3D-Druck, CNC-Fräsen und Lasergravur vorgestellt und praktisch erprobt.
Darüber hinaus erproben wir verschiedene Softwarelösungen wie Bambu Studio, Luban oder ähnliche Programme, mit denen sich Projekte planen, gestalten und für die jeweilige Maschine vorbereiten lassen. Neben den technischen Grundlagen gibt es auch einen Branchenüberblick: Wie kann ich starten und was brauche ich dafür? Welche Lösungen passen zu welchem Budget? Und wie lassen sich eigene Ersatzteile, Produkte oder kreative Projekte damit umsetzen?
Workshopleitung:
Christoph Kriegbaum ist frisch ausgebildeter Erzieher und engagiert sich seit fast 20 Jahren in Barnim. Als leidenschaftlicher Maker freut er sich, eines seiner Hobbys nun in einen pädagogischen Kontext einzubringen und 3D-Druck mit pädagogischer Arbeit zu verbinden.
Im Workshop „Podcast – Von der Idee zur eigenen Aufnahme“ lernen die Teilnehmer*innen praxisnah die Grundlagen Anhand des Rode Podcaster II wird erklärt. Welche Technik und Ausstattung ist notwendig und worauf bei der Aufnahme und Veröffentlichung geachtet werden sollte. Neben den technischen Aspekten stehen auch Themen wie Struktur, Inhalt und Zielgruppe eines Podcasts im Mittelpunkt.
Workshopleitung: Kristin Teske hat Soziale Arbeit studiert und danach die Zusatzqualifikationen als Medienpädagogin sowie Eltern-Medien-Beraterin erworben. Beruflich ist sie beim Jugendsozialverbund Strausberg e.V. tätig und verbindet dort ihre medienpädagogische Expertise mit praktischer Arbeit in der Kinder- und Jugendbildung.
Der Workshop thematisiert aktuelle Herausforderungen des Aufwachsens mit dem Smartphone am Beispiel von sexualisierter Gewalt im Netz. Jugendliche können sich im digitalen Raum vernetzen, Freundschaften und Beziehungen knüpfen und sich auch sexuell ausprobieren. Das geht mit Risiken einher. So findet findet z.B. zunehmend Missbrauch von Bildern im Netz statt. Anhand des Beispiels „Sexting“ soll im Workshop erarbeitet werden, wo Chancen und Risiken des digitalen Raums liegen und wie Jugendliche gut dabei begleitet und unterstützt werden können.
In diesem Zusammenhang wird die digitale Info-Box der AKJS vorgestellt, die einen Überblick über verschiedene digitale Gewaltphänomene und entsprechende Handlungsmöglichkeiten gibt.
Workshopleitung: Birgit Krug arbeitet seit 2023 bei der Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg (AKJS) als Referentin für Gewaltprävention. Ihre Schwerpunkte sind Gewaltphänomene im digitalen Raum, insbesondere sexualisierte Gewalt.
VR!? Was ist das und was soll ich damit in der Jugendarbeit? Dieser Frage wollen wir uns gemeinsam stellen. Dabei probieren VR Brillen aktiv aus und diskutieren über den Nutzen, die Grenzen und die Möglichkeiten von diesen in der Arbeit mit Jugendlichen.
Workshopleitung: Lucas Wendt ist Sozialarbeiter, Medienpädagoge und seit 2019 bei der Jugendarbeit Ahrensfelde tätig.
Wie funktioniert TikTok und warum begeistert die App so viele Jugendliche? In diesem interaktiven Workshop werfen wir einen Blick hinter die Kulissen des TikTok-Algorithmus und lernen die digitale Lebenswelt von Jugendlichen besser zu verstehen. Wir beleuchten Chancen, Risiken und pädagogische Handlungsmöglichkeiten, um Jugendliche kompetent begleiten zu können.
Workshopleitung: Patricia Oulehla ist Medienwissenschaftlerin sowie Kultur- und Sozialanthropologin (MA). Seit 2021 ist sie als Bildungsreferentin in den Bereichen Medienkompetenz, Hate Speech, Fake News, Antidiskriminierung und Menschenrechtsbildung tätig und konzipiert und leitet vielfältige Bildungsformate für Jugendliche, Lehrkräfte, Multiplikator:innen, Kulturschaffende sowie Institutionen wie Polizei, Verwaltung, zivilgesellschaftliche Vereine und Universitäten.
In diesem Workshop erhalten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, Mikroskope aktiv auszuprobieren und deren Potenzial für die pädagogische Praxis kennenzulernen. Gemeinsam erforschen wir, wie diese kleinen Werkzeuge Neugier und Entdeckergeist bei Kindern und Jugendlichen fördern können. Neben dem praktischen Experimentieren steht der Austausch darüber im Mittelpunkt, wie Mini-Mikroskope im pädagogischen Alltag sinnvoll eingesetzt werden können.
Workshopleitung: Melanie Freese arbeitet seit 10 Jahren in der offenen Kinder- und Jugendarbeit und versucht bei den pädagogischen Angeboten die Balance zwischen Lebenswelt, Medienpädagogik und Erlebsnispäagogik zu halten.
Zeit und Ort
06.11.2024 von 10:00 bis ca. 16:45 Uhr
Jugendtreff Werneuchen (JIM)
Wegendorfer Straße 39
16356 Werneuchen
Ablauf
- Begrüßung
- Austauschrunde
- Impulsvorträge
- Mittagspause
- Workshopphase I
- Kaffeepause
- Workshopphase II
- Abschluss
Informationen zur Anmeldung
Diese Veranstaltung ist für Fachkräfte der Jugendarbeit aus dem Landkreis Barnim.
Weitere Veranstaltungsformate finden Sie auf der Projektseite von jumblr.
Diese Qualifizierungsmaßnahme ist ein Angebot des lmb e.V. in Kooperation mit dem Landkreis Barnim, gefördert durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) des Landes Brandenburg.