Donnerstag | 12.06.2025 | 16 – 17:30 Uhr | online
Darf man das? Strafrechtliche Grenzen von Hassrede und Desinformation
„Man wird doch wohl noch sagen dürfen!!“ – kaum ein Satz fällt häufiger in Kommentarspalten, wenn es um Hass im Netz geht. Oft wird er benutzt, um Aussagen zu verteidigen, die andere diffamieren, einschüchtern oder gezielt provozieren. Doch was darf man denn nun wirklich sagen – und wo ist Schluss? Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit, Beleidigung, Volksverhetzung oder strafbarer Falschinformation sind selten leicht zu erkennen – weder für Jugendliche noch für pädagogische Fachkräfte.
Nur in wenigen Fällen kommt Hass im Netz aus dem Nichts. Er wird bewusst platziert – mal offen, mal subtil. Manche Akteur*innen wissen genau, wie weit sie gehen können, ohne juristische Konsequenzen befürchten zu müssen. Sie bewegen sich taktisch entlang der Grauzonen des Strafrechts, formulieren gerade noch so, dass es nicht justiziabel ist – aber dennoch verletzend, ausgrenzend oder hetzerisch wirkt.
Dabei gilt: Nicht alles, was nicht strafbar ist, ist auch in Ordnung. Für Fachkräfte in der Arbeit mit Jugendlichen stellt sich deshalb nicht nur die Frage, wo das Recht greift – sondern auch, wie man Haltung zeigt, Orientierung gibt und Betroffene stärkt.
Diese Online-Session greift eines unserer drei Jahresthemen auf: Demokratie und Teilhabe. Sie richtet sich an Pädagog*innen, Fachkräfte und Multiplikator*innen aus dem Bereich der Jugendarbeit und Medienarbeit.
Diese Session soll einen praxisnahen Überblick über die strafrechtlichen Rahmenbedingungen rund um Hassrede und Desinformation im Netz geben – und versucht, aufzuzeigen, wie pädagogische Fachkräfte Jugendlichen Orientierung bieten können:
Ziele und Schwerpunkte:
• Was ist strafbar – und was (noch) nicht?
• Was müssen Betroffene tatsächlich aushalten?
• Welche Wege stehen offen, wenn man sich gegen digitale Angriffe wehren oder Hasskommentare nicht konsequenzen los bleiben lassen will?
Praxisexperte: Janusz Zimmermann aus dem Projekt Fairsprechen. Mit Fairsprechen unterstützt fjp>media Zivilcourage gegen Hass im Netz. Das Angebot wird gefördert durch das Landesprogramm für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit #wirsinddasland des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt.
Moderation: Isgard Walla – Projektleitung jumblr – Jugendmedienbildung im ländlichen Raum des lmb.
Auf der jumblrJIM -Projektseite finden Sie kommende und vergangene Sessions.
Weitere Informationen und Anmeldung
Die Veranstaltung findet via Zoom statt – eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. Wer eine Erinnerungsmail von uns erhalten möchte, kann sich jedoch gerne eintragen.