Nachlese zur Medienpädagogischen Werkstatt im Landkreis Oberhavel: Digitale Musikprojekte

Die Medienpädagogische Werkstatt am 03.12.2024 im Landkreis Oberhavel war ein Vertiefungsworkshop zum Thema digitale Musikprojekte. In Kooperation mit dem Kreisjugendring Oberhavel haben sich die Teilnehmenden ein weiteres Mal Zeit genommen, um gemeinsam noch tiefer in Apps und Methoden einzutauchen. Darüber hinaus gab es die Gelegenheit, sich darüber auszutauschen, was sich seit der ersten Medienpädagogischen Werkstatt zu diesem Thema in der Einrichtung oder den Köpfen der pädagogischen Fachkräfte verändert hat.

 Ist digitale Musik besser als analoge Musik?

Die Veranstaltung startete wie immer mit einer Vorstellungsrunde und einer Präsentation der Ziele und Aktivitäten des lmb und des Projekts jumblrJIM durch die Projektleiterin Isgard Walla. Zum Einstieg in die Thematik besprachen die Teilnehmenden einige Haltungsfragen: Ist digitale Musik besser als analoge Musik? Führt uns diese Kategorisierung weiter in unserer pädagogischen Haltung? Braucht man für die Bedienung eines DJ-Pults noch handwerkliches Geschick? Ist das Erlernen eines Musikinstrumentes vergleichbar mit dem Erlernen einer Software? Hier zeigte sich, dass die Teilnehmenden unterschiedliche Erfahrungen und Kenntnisse im analogen, also auch digitalen Musizieren einbringen konnten und von unterschiedlichen Erfahrungsräumen und Lernumgebungen sprachen.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass in ihrer pädagogischen Arbeit, egal ob analog oder digital, der Spaß an der Musik und der experimentelle und kreative Umgang im Vordergrund stehen sollen. Musik als Ausdrucksmittel kann in einer Gruppe außerdem ein gemeinschaftsstiftendes Element sein. Kritisch hinterfragte die Gruppe, ob sich die klassische Lagerfeuermusik-Atmosphäre mit Gitarrenspiel und Gruppengesang auch in eine digitale Atmosphäre übertragen lässt oder ob das überhaupt noch zeitgemäß ist.

Erlebnisräume schaffen

Wie man mit digitalen Musikprojekten gemeinschaftliche Erlebnisräume schaffen kann, erklärte der Musikexperte Thomas Oestereich von Zentrum Pop. Er stellte Apps und Methoden vor, die einen niedrigschwelligen Zugang zu Musik schaffen. Dabei wurden Übungen durchgeführt, die das eigene Hören oder Sprechen thematisierten. Erste Audioaufnahmen wurden über eine App gemacht, dann gemixt, wiederholt, verzerrt oder verstärkt, um einen eigenen Beat zu erstellen. Mit einer anderen App konnten die Teilnehmenden auf eine große Musikbibliothek zugreifen und musikalische Grundelemente (Schlagzeug, Basslinie, Percussion, etc.) auswählen. Über eine weitere Gerätekopplung konnten die Gruppenmitglieder gemeinsam einen eigenen Musikflow und Rhythmus finden.

Eine wichtige Lernerfahrung war, dass die Apps zwar umfangreich sind, man aber nicht alles wissen muss, um damit zu starten. Das gemeinsame Kennenlernen und Erkunden einer App kann außerdem eine wertvolle Lernerfahrung sein. Im nächsten Schritt besprachen die Teilnehmenden, wie ein weiteres Format aussehen könnte, um die eigenen Fähigkeiten weiter auszubauen und weitere Projektideen mit der Gruppe zu teilen.

Wer als Team Interesse an einer Medienpädagogischen Werkstatt hat, kann uns kontaktieren und sich auf unserer Projektseite Inspiration holen. Arbeitsergebnisse und Informationen aus den Medienpädagogischen Werkstätten, jumblr Sessions und Praxisqualifikationen sind in unseren Themenboxen zu finden.

Die Medienpädagogische Werkstatt wurde durchgeführt im Rahmen des Bildungsprogramms jumblrJIM – Jugendmedienbildung im ländlichen Raum in Kooperation mit Kreisjugendring Oberhavel e.V.

19. Mai 2025