Bildungspolitisches Forum des lmb

Bildungspolitisches Forum

Das Bildungspolitische Forum des Landesfachverbandes Medienbildung ermöglicht den Austausch zwischen Pädagog*innen, Trägern und politischen Vertreter*innen zu aktuellen Themen und Herausforderungen der Medienbildung und des digitalen Raums.

Keine Bildung ohne Medien!

Mit dem Bildungspolitischen Forum greift der Landesfachverband Medienbildung aktuelle Debatten digitaler Medien in der schulischen, außerschulischen und politischen Bildung auf und analysiert die damit verbundenen Herausforderungen undPotenziale für die Bildungslandschaft Brandenburgs.

Besonders wichtig ist uns als Landesverband, Bildungsakteure mit  Politik und Verwaltung in den Diskurs zu bringen, Austausch zu ermöglichen und die vielfältige und oftmals gelingende medienpädagogische Praxis im Lande stärker sichtbar zu machen.

Die Foren

Rückblick auf das Bildungspolitische Forum im Superwahljahr 2024

Politische Bildung und Medienbildung gehören zusammen 

Das diesjährige bildungspolitische Forum fand am 13.06.2024 auf Hermannswerder statt und stand fest im Zeichen des Superwahljahres 2024. Der Fokus der Veranstaltung lag auf der Frage, wie politisch Medienbildung sein kann und soll. Wie kann z.B. die Präsenz der Politik in digitalen Räumen verbessert werden? Es wurden auch Möglichkeiten diskutiert, wie man junge Menschen besser ansprechen und sie gleichzeitig bestärken kann, ihre Stimme im Netz zu nutzen. Dies ist besonders in Hinblick auf die steigende Präsenz demokratiefeindlicher Netzwerke und Desinformationskampagnen auf Social-Media-Plattformen von größter Bedeutung. Medienbildung kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, um die Urteilsfähigkeit von Jugendlichen zu verbessern aber auch um die Debattenkultur im Sinne demokratischer Grundwerte zu stärken. 

Das Programm begann mit einer Begrüßung durch den Geschäftsführer des lmb, Dr. Florian Kerkau. Anschließend folgte eine Keynote von Frank Feuerschütz, dem Vorstandsvorsitzenden des lmb e.V., sowie ein Impulsvortrag von Susanne Schmitt, der Sprecherin der GMK-Landesgruppe Berlin-Brandenburg, zum Thema „Demokratieförderung aus medienpädagogischer Perspektive“. Frau Schmitt wies darauf hin, dass es mehr Verknüpfung von politischer Bildung und Medienbildung braucht, damit Kinder und Jugendliche sich aktiv in politische Diskurse einbringen können. Zudem erwähnte sie, dass Politiker*innen einen größeren Fokus auf die Integration von Debatten im digitalen Raum legen sollten. 

Narrenfreiheit im Internet? Nein! 

Im Anschluss hielt der Cyberkriminologe Prof. Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger einen beachtenswerten Vortrag zum Thema „Künstliche Intelligenz (KI) trifft auf Demokratie“. Auch er betonte, wie wichtig ein demokratischer und sicherere Umgang im Internet sei und das wir diesen Raum aktiv erleben und befüllen müssen. Gleichzeitig ermutigte er die Anwesenden dazu Unrecht und Straftaten im Internet zu melden und zur Anzeige zu bringen, auch das sei ein Akt der Demokratiewahrung. KI macht es leicht Nachrichten zu reproduzieren oder Informationen zu manipulieren. Rüdiger richtete gleichzeitig einen Appell an die Politik, die hier stärker ihrer Verantwortung nachkommen müsse, um besser für den Schutz der Bürger*innen sorgen zu können. 

Welche Hebel und Ziele gibt es für Demokratiekompetenz und Medienbildung in der Zukunft?

 Das Forum schloss mit einer Podiumsdiskussion zur Fragestellung „Welche Rolle spielt Medienbildung in der Landespolitik?“ ab. Die Moderation übernahm Margaux Richet. Ihre Stärke als interkulturelle Trainerin und Moderatorin kam zum Vorschein, als es ihr gelang, die Gäst*innen immer wieder zu einem Perspektivwechsel einzuladen. Gleichzeitig wollte Sie wissen, welche Auswirkungen die Ergebnisse der Europa- und Kommunalwahlen auf die zukünftige Bildungspolitik haben könnten und welchen Standpunkt die Teilnehmer*innen in Bezug auf flächendeckende Medienbildung haben und wer ihrer Meinung nach dafür verantwortlich sei. 

An der Podiumsdiskussion beteiligten sich Kristy Augustin (CDU), Petra Budke (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger und die Sprecherin des Dachverbands der Kinder- und Jugendgremien Brandenburg Maria Waligora. Frau Budke und Frau Augustin gaben Einblick in ihre bisherigen Erfahrungen mit Sozialen Medien und wie sie selbst mit Desinformationen und Hetze umgehen. Einig waren sich beide Politikerinnen, dass man in den letzten Jahren einiges im Bereich der Digitalisierung in Brandenburg erreicht hätte und weiter am Ball bleibe und bleiben müsse. Maria Waligora sprach sich neben Prof. Dr Rüdiger für mehr Medienbildung an Schulen und auch außerschulischen Bildungsorten aus. Prof. Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger betonte, dass der digitale Raum kein rechtsfreier Raum sei. Authentizität im Internet sei seiner Meinung nach die Schlüsselkomponente, um Glaubwürdigkeit und Interesse bei jungen Menschen zu erzeugen und sie in gesellschaftliche Diskurse mit einzubeziehen. 

Die anwesenden Zuschauer*innen im Raum konnten sich den Einschätzungen der Podiumsteilnehmenden über die Möglichkeiten und Schwachstellen im Netz anschließen. Sie sprachen sich für mehr Personal, insbesondere für mehr Medienpädagog*innen an schulischen und außerschulischen Begegnungsstätten aus. Erwähnt sei, dass es bereits Expert*innen in Brandenburg gibt, die viel für Medienbildung in Brandenburg leisten. Ein letzter Appell in Richtung Politik folgte noch. Es wäre wünschenswert, wenn sie mehr dazu beitragen könne, dass die Zusammenarbeit zwischen Organisationen und Einrichtungen einfacher vonstatten gehen könnte. 

Nach der Podiumsdiskussion blieb für alle Beteiligten Zeit, bei Catering und bestem Wetter ins Gespräch zu kommen und sich über Netzwerkarbeit und Projekte auszutauschen.   

Seit 1997 fördert der lmb e.V. die Medienkompetenz Heranwachsender in zahlreichen Projekten und Angeboten. Dafür vernetzen und beraten wir u.a. Fachkräfte mit unserer medienpädagogischen Expertise, bieten zahlreiche Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen, erproben medienpädagogische Maßnahmen und Projekte und sind eine Stimme der (medien-)bildungs- politischen Debatte im Bundesland.

Seit der Gründung des Verbandes unter dem ursprünglichen Namen LAG Multimedia Brandenburg e.V. haben sich Strukturen, Bedingungen und Inhalte medienpädagogischer Arbeit maßgeblich verändert. Zum 25. Jubiläum möchten der lmb e.V. gemeinsam mit Freund*innen und Unterstützer*innen sowie mit der Bildungspolitik auf eine bewegte medienbildungs- und digitalpolitische Zeit zurückblicken und gemeinsam einen Ausblick auf kommende Herausforderungen und Potentiale wagen.

„Michael Seemann gehört zu den sehr, sehr wenigen Leuten, die die Digitaldebatte in Deutschland auf ein internationales Niveau zu hieven vermögen“, lobt Sascha Lobo anlässlich des jüngst erschienenen Buches von Seemann über „Die Macht der Plattformen. Politik in Zeiten der Internetgiganten“.

Im Klappentext heißt es: „Plattformen sind mehr als Unternehmen, sie sind die Herrschaftszentren unserer Zeit. Facebook, Google und Amazon ersetzen Marktplätze und öffentliche Räume, doch sie entscheiden darüber, wer sich dort aufhalten darf und welche Regeln gelten. Von Staaten sind sie kaum zu kontrollieren, sie agieren selbst wie welche. Mehr noch: Plattformen stellen gängige Konzepte von Kapitalismus, Eigentum und Demokratie in Frage. Michael Seemann zeigt, was Plattformen ausmacht, woher ihre Macht kommt, wie sich mit ihnen umgehen lässt und welche Zukunft sie haben.“

Was hat das alles mit Brandenburger Landespolitik und der hiesigen Bildungslandschaft zu tun? Der Landesfachverband Medienbildung Brandenburg e.V. meint, sehr viel. Wir fragen deshalb genauer nach: Stehen Medien- und Demokratiebildung auf verlorenem Posten gegen die Macht der Plattformen? Mit dieser rhetorischen Frage laden wir Sie zum alljährlichen Stelldichein von medienpädagogischer Expertise im Land und Fachpolitikerinnen und -politikern ein.

Michael Seemann wird unser Impulsgeber sein. Anschließend diskutieren wir mit ihm auf dem Podium und mit dem Publikum über Handlungserfordernisse und Handlungsoptionen im hiesigen Bildungskontext.

 

Programm

16:15 Uhr: Begrüßung durch den Vorstand und die Geschäftsführung des lmb
16:30 Uhr: Impuls „Die Macht der Plattformen“
16:50 Uhr: Diskussion

  • Michael Seemann | Medienwissenschaftler, Blogger, Autor
  • Katrin Hünemörder | Medienpädagogin, politische Bildnerin | mediale pfade.org
  • Lidia de Reese | Referentin für Medienbildung | Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM)
  • Björn Schreiber | Geschäftsführer lmb e.V.

18:00 Uhr: Verabschiedung und Empfang

Am Dienstag, 15. September 2020 lud der Landesfachverband Medienbildung Brandenburg e.V. zu seinem diesjährigen Bildungspolitischen Forum nach Potsdam ein. Das Forum ist Treffpunkt für medienpädagogische Expertise und die Landespolitik. Thema diesmal: „Digitalisierungsbooster Corona? Wie das Lernen der nahen Zukunft aussehen kann“.

  • Input: Prof. Dr. Valentin Dander (FHCHP)
  • Fishbowl:
    • Prof. Dr. Valentin Dander (FHCHP)
    • Dagmar Gaffe (Brandenburgischer Pädagogenverband
    • Christian Hilbert (SFBB Berlin-Brandenburg)
    • Bastian Bielig (Landesfachverband Medienbildung Brandenburg e.V)
    • Moderation: Ingrid Schütz

Keynotes von Katharina Nocun und Jürgen Ertelt auf der Veranstaltung am 20. März 2018, anschließend Podium mit dem stellvertretenden Direktor der Medienanstalt Berlin-Brandenburg Dr. Kristian Kunow, Annekatrin Friedrich vom Landesjugendring, Ute Parthum, Geschäftsführerin der Medienwerkstatt Potsdam und den beiden Keynote-Sprechern.

Es diskutierten MdL Marie-Luise von Halem (Die Grünen), Susanne Schmitt (Vorstand lmb), Lidia de Reese (Freiwillige Selbstkontrolle Multimediadiensteanbieter), Marc Rüdiger (Bildungsreferent Jugendbildungsstätte „Kurt Löwenstein“).

Es diskutierten medienpädagogische Experten mit den Landtagsabgeordneten Simona Koß (SPD), Kathrin Dannenberg (Die Linke), Kristy Augustin (CDU) und Marie-Luise von Halem (Bündnis 90/Die Grünen).

Es diskutierten Prof. Franz Josef Röll (Hochschule Darmstadt), die Landtagsabgeordneten Torsten Krause (Die Linke), Andreas Büttner (FDP), Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen), die Landtagskandidatin Martina Mieritz (SPD) und Bernd Mones (Vorsitzender des lmb).

Ansprechpartner*innen

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Dr. Florian Kerkau

Geschäftsführer

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